Er befürwortet Gerechtigkeit und Frieden und sorgt für die Freiheit, Ehre und Würde des Menschen. Dies sind die Grundprinzipien des Islam. Gott hat den Propheten Muhammed –Gott sehne ihn und schenke ihm Heil- gesandt, „um den Menschen in aller Welt Barmherzigkeit zu erweisen.“ /21.107/
Zwischen Islam und Frieden herrscht eine vollkommene Übereinstimmung. Im arabischen stammen die Wörter Islam und Selam (d.h. Frieden) von derselben Wurzel. Zu den im Kur’an aufgezählten Attributen Gottes gehört sein Beiname „Es-Selam“; und das Grußwort der Muslime ist „selam“. Das ist eine ständige Erinnerung für die Muslime, dass ihr Hauptziel der Frieden ist. Zum Abschluss des Gebets, fünfmal am Tag, begrüßt der Muslim, wenn er sein Gesicht nach erchts und dann nach links richtet, die gesamte Welt mit seinem Friedensgruß.
Diese Religion befürwortet auf keinen Fall Gewalttätigkeit, Bigotterie, Terrorismus oder irgendeine Art von Aggression. Das Ziel des islamischen Rechtes ist, die grundlegenden Menschenrechte zu bewahren: das Leben, den Besitz, den Glauben, die Familie und die Vernunft des Menschen zu schützen. Aus diesem Grunde verbietet der Islam jede Form der Aggressivität. Er hat sogar den Angriff auf eine Person mit dem Angriff auf die ganze Menschheit verglichen: „wen einer jemanden tötet, (und zwar) nicht (etwa zur Rache) für jemand (anderen, der von diesem getötet worden ist) oder (zur Strafe für) Unheil, (das er ) auf der Erde (angerichtet hat), es so sein soll, als ob er die Menschen alle getötet hätte.“ /5:32/
Jeder Mensch steht für die ganze Menschheit, und diese Menschheit, die der Islam schützt, findet Ausdruck in dem Respekt der Menschen füreinander. Dieser Respekt betrifft die Freiheit des Menschen, seine Ehre und seine grundlegenden Menschenrechte. Die Propheten-Überlieferung sagt in diesem Zusammenhang: „Der Muslim ist der Angriff auf das Blut, den Besitztum und die Ehre seiner Mitmuslime verboten.“
Und in einer anderen Überlieferung heißt es: Der Muslim darf keinen anderen Menschen, der an Gott glaubt, terrorisieren, sonst wartet auf ihn der Schrecken des Jüngsten Gerichts. Der Islam hat den Frieden zwischen allen Völkern verkündet, ebenso die gerechte Behandlung der Nichtmuslime: „Gott verbietet euch nicht, gegen diejenigen pietätvoll und gerecht zu sein, die nicht der Religion wegen gegen euch gekämpft, und die euch nicht aus eurem Wohnungen vertrieben haben. Gott liebt, die gerecht handeln.“ /60:8/
Die Verantwortung für den Schutz der Bürger und ihr Wohlergehen ist eine Verantwortung, die von allen Bürgern zu tragen ist. Verantwortliches Handeln in diesem Sinne ist der einzige Weg zur Stabilität und Sicherheit gegenüber der Gefahr der Verdorbenheit und Korruption. Wir sind alle auf dieser Welt, wie der Prophet uns beschreibt: „wie Leute auf einem Schiff, einige auf dem Oberdeck, der Rest ganz unten. Die Letzteren mussten für das Trinkwasser zu den Leuten auf dem Oberdeck gehen. Da überlegten sie sich, ob sie den Boden des Schiffes durchlöchern sollten, um gleich ans Wasser zu kommen. Hätten die Leuten auf dem Oberdeck dies erlaubt, so wäre das Schiff gesunken und alle wären untergegangen. Wenn sie es jedoch verbieten, sind alle gerettet.“
Die Menschenrechte im Islam basieren auf zwei Grundprinzipien: a) dem Prinzip der Gleichberechtigung aller Menschen und b) dem Prinzip der Freiheit für alle. Gleichberechtigung im Islam beruht auf zwei Grundlagen, der Einheit des Ursprungs alle Menschen sowie der menschlichen Würde eines jeden Einzelnen. Bezüglich des Ursprungs wird im Islam gelehrt, dass Gott alle Menschen aus einer einzigen Seele schuf, alle sind Brüder in einer großen Familie ohne Standesprivilegien. Unterschiede zwischen den Menschen beeinträchtigen nicht das Wesen des Menschen als solchem; sie sollen dazu dienen, dass man einander kennen lernt, dass man einander toleriert und zusammenarbeitet: „ ….und wir haben euch zu Verbänden und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennen lernt.“ /49:13/
Gott machte den Menschen zu seinem Stellvertreter auf Erden. Die Engel warfen sich- auf Befehl Gottes- demütig vor den Menschen nieder. Ihm hat Gott alle Wesen auf Erden und im Himmel untergeben. Damit gilt der Mensch als die Krönung der Schöpfung Gottes. Diese Würde schenkt Gott ausnahmslos allen Menschen, sie soll als Schutzwall für jedes Individuum , ohne Unterscheidung von Armen und Reichen, Herrschen und Beherrschten, dienen. Alle Menschen sind vor Gott und dem Gesetz gleich.
Der Islam hat der Frau volle ökonomische Unabhängigkeit vom Mann gegeben. Sie ist frei, sich Eigentum anzueignen, bisheriges zu verkaufen, zu verschenken, zu investieren etc. Sie braucht dafür nicht die Zustimmung ihres Mannes, vorausgesetzt, dass sie die legale Kapazität hat. Niemand kann von ihrem Eigentum ohne ihre Erlaubnis etwas nehmen, weder ihr Mann noch andere männliche Verwandte.
Kein Mann, auch nicht ihr eigener Vater, darf ein Mädchen zwingen, einen Mann, den sie nicht mag, zu verheiraten. Die Ehe muss mit ihrer Zustimmung und Einwilligung geschlossen werden. Ein Mädchen kam einmal zu den Propheten und erzählte ihm, dass sein Vater es zwingen wollte, seinen Neffen zu heiraten, den es verabscheute, um seine soziale Stellung in der Gemeinschaft zu verbessern.
Der Prophet ließ den Vater holen und gab dem Mädchen in der Gegenwart des Vaters die Freiheit, eine Entscheidung zu fällen. Es hat freiwillig, ohne irgendwelchen Druck, diese Ehe akzeptiert und sagte: „Prophet Gottes, ich will nun dem Wunsch meines Vaters nachgeben, aber ich wollte nur allen Frauen und Mädchen zeigen, dass die Väter ihre Töchter in Sachen Heirat nicht zwingen dürfen. Die Väter besitzen nicht Autorität, ihre Töchter mit Gewalt zu einer Heirat zu zwingen.
Die Frau ist die Partnerin des Mannes in der Familie und bei der Erziehung der Kinder. Es ist unmöglich, dass eine Familie glücklich und erfolgreich ist ohne die positive Zusammenarbeit der Eltern miteinander. Ohne sie wäre das Leben der Familie unstabil, und die Kinder würden darunter leiden. Der Prophet hat darüber gesprochen, dass Männer und Frauen für die ihnen übergebenen Lebensbereiche die Verantwortung tragen. Er sagte: „Ihr seid alle Hüter und verantwortlich für seine Bürger, der Mann für seine Familie und die Frau im Haus ihres Mannes und für ihre Familie.“
Der Islam garantiert dem Menschen seine Glaubensfreiheit. Der Anspruch auf dieses Recht wird im Kur’an eindeutig verkündet: „In der Religion gibt es keinen Zwang „ /2:256/ Niemand darf dazu gezwungen werden, eine bestimmte Religion anzunehmen. Die Freiheit des Menschen, sich für einen bestimmten Glauben zu entscheiden, ist eine grundsätzliche Voraussetzung für den Glauben.
Der Anspruch jedes Menschen auf dieses Recht wird im Kur’an artikuliert: „Wer nun will, möge glauben, und wer will, möge nicht glauben!“ Die Anerkennung der Religionsfreiheit bedeutet zugleich die Anerkennung der multireligiösen Gemeinschaft. Der Prophet Muhammed bestätigte diese Tatsache in der ersten Verfassung in Medina, in der er erklärt, dass Muslime und Juden in Medina eine Nation bilden.
Der Islam gewährt auch Gedankenfreiheit, unter der Bedienung , dass Diskussionen über die Religion sachlich sind und nicht ein Vorwand, sie zu beschimpfen oder lächerlich zu machen. Im Kur’an steht: „Ruf die Menschen mit Weisheit und einer guten Ermahnung auf den Weg deines Herrn und streite mit ihnen auf eine möglichst gute Art (oder: auf eine bessere Art) …“ /16:125/
Im Lichte einer solchen Toleranz kann ein Dialog zwischen Muslimen und Nichtmuslimen stattfinden. Der Kur’an lädt Anhänger anderer monotheistischer Religionen zu diesem Dialog ein: „Sag: Ihr Leute der Schrift! Kommt her zu einem Wort de Ausgleichs zwischen uns und euch! Dass wir Gott allein dienen und ihm nichts begesellen, und dass wir uns nicht untereinander an Gottes Statt zu Herren nehmen. Wenn sie sich aber abwenden, dann sagt: ‚Bezeugt, dass wir Gott ergeben sind!“ /3:64/